Krebs des Verdauungssystems – Wissen rund um die Krebserkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Darmkrebs verursacht im frühen Krankheitsstadium in der Regel keine Beschwerden und bleibt deshalb oft lange unbemerkt. Symptome treten meist erst in einem späteren Stadium auf.
Warnzeichen für Darmkrebs können beispielsweise sein:2,6
Darmkrebs wächst langsam und verursacht bei den meisten Betroffenen deshalb lange Zeit keine Beschwerden. Im Frühstadium wird Darmkrebs daher oft zufällig entdeckt. Es können Darmbeschwerden wie kolikartige Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl sowie veränderte Stuhlgewohnheiten, Schleimbeimengungen, übelriechender Stuhl oder durch Engstellen im Darm bleistiftdünner Stuhl auftreten. Auch allgemeine Symptome wie Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Fieber und Nachtschweiss können auf Darmkrebs hinweisen. Allerdings können auch zahlreiche andere Ursachen wie Darminfektionen oder Lebensmittelunverträglichkeiten für Darmbeschwerden verantwortlich sein. Wer längere Zeit unter unklaren Verdauungsbeschwerden leidet, sollte zur Abklärung eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.3
Mit bestimmten Instrumenten lässt sich Darmkrebs schon in einem frühen Stadium erkennen, bevor es zu Beschwerden kommt.
Bei fortgeschrittenem Darmkrebs können zusätzliche Beschwerden auftreten. Durch Blutungen des Tumors kann es zu Blutarmut (Anämie) und infolgedessen zu schneller Ermüdung, körperlicher Schwäche und stark verminderter Leistungsfähigkeit kommen. Auch ungewollter Gewichtsverlust kann auftreten. Bei einer gewissen Größe kann der Tumor zu einem Darmverschluss mit starken Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Hat der Tumor in andere Organe wie Leber, Lunge, Knochen oder Gehirn gestreut, sind zusätzliche Symptome wie Gelbsucht oder Atemnot möglich.3
Bei wiederkehrenden Darm- oder Verdauungsbeschwerden sollte eine Untersuchung durch eine Fachärztin bzw. einen Facharzt für Erkrankungen des Verdauungstraktes (Gastroenterologe) erfolgen. Bei Verdacht auf Darmkrebs wird zunächst die Krankengeschichte (Anamnese) erhoben und der Körper nach ersten Hinweisen auf einen Tumor z. B. durch Abtasten des Bauchraums oder durch Tastuntersuchung des Enddarms (digitale rektale Untersuchung) untersucht. Als wichtigstes Instrument bei Verdacht auf Darmkrebs gilt jedoch die Darmspiegelung (Koloskopie).6
Darmspiegelung, Koloskopie
Bei der feingeweblichen Untersuchung kann die Pathologin oder der Pathologe im Mikroskop erkennen, ob die Veränderungen der Darmschleimhaut gut- oder bösartig sind und um welche Sorte Tumor es sich handelt. Das Ergebnis liegt erst einige Tage nach der Untersuchung vor, in der Regel, wird die Hausärztin/der Hausarzt die Befunde mit Ihnen besprechen. Im Falle eines bösartigen Tumors werden die Tumorzellen auf weitere Eigenschaften untersucht, wie den Grad Ihrer Bösartigkeit oder das Vorhandensein von Biomarkern.
Tumormarker sind körpereigene Substanzen, die bei Darmkrebs im Blut und anderen Körperflüssigkeiten vermehrt nachweisbar sind. Sie eignen sich als Ergänzung zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs, da sie sich je nach Krankheitsaktivität verändern.
Biomarker zeigen bestimmte Eigenschaften von Tumorzellen an. Sie können für die Prognose, aber auch die Behandlungsplanung relevant sein und werden in Gewebeproben oder anhand im Blut vorhandener Tumor-DNA bestimmt.
Wenn sich in der Gewebeuntersuchung Hinweise auf eine Krebserkrankung gezeigt haben, wird mit Hilfe von verschiedenen bildgebenden Verfahren geklärt, ob sich der Tumor schon ausgebreitet hat oder ob er nur auf den Darmabschnitt beschränkt ist, in welchem er gefunden wurde.